diff --git a/de-de/tcl-de.html.markdown b/de-de/tcl-de.html.markdown
new file mode 100644
index 00000000..1e24e379
--- /dev/null
+++ b/de-de/tcl-de.html.markdown
@@ -0,0 +1,474 @@
+---
+language: Tcl
+contributors:
+ - ["Poor Yorick", "http://pooryorick.com/"]
+translators:
+ - ["Martin Schimandl", "https://github.com/Git-Jiro"]
+filename: learntcl-de.tcl
+---
+
+Tcl wurde kreiert von [John Ousterhout](http://wiki.tcl.tk/John Ousterout) als
+eine wiederverwendbare Script-Sprache für Chip-Design Werkzeuge die er kreiert
+hat. Im Jahre 1997 wurde er mit dem [ACM Software System
+Award](http://en.wikipedia.org/wiki/ACM_Software_System_Award) für Tcl
+ausgezeichnet. Tcl kann sowohl als eingebettete Scipt-Sprache als auch als
+allgemeine Programmier-Sprache verwendet werden. Tcl kann auch als portable
+C-Bibliothek verwendet werden. Sogar in Fällen in denen die Script-Fähigkeiten
+nicht nötig sind. Denn Tcl stellt Daten-Strukturen wie dynamische Zeichenketten,
+Listen und Hash-Tabellen bereit. Die C-Bilbiothek stellt auch portable
+Funktionen zur Verfügung: Laden von dynamischen Bibliotheken, Zeichenketten
+formatierung und Code Konversion, Dateisystem Operationen, Netzwerk Operationen
+und mehr.
+
+
+Verschiedenste herausragende Fähigkeiten von Tcl:
+
+* Praktische Cross-Platform Netzwerk-API
+
+* Vollständig virtualisiertes Dateisystem
+
+* Stapelbare I/O Kanäle
+
+* Asynchron bis zum Kern
+
+* Vollständige Ko-Routinen
+
+* Robustes und einfach zu verwendendes Thread-Modell
+
+
+Wenn Lisp ein Listen-Prozessor ist, dann ist TCl ein Zeichenketten-Prozessor.
+Alle Werte sind Zeichenketten. Eine Liste ist ein Zeichenketten-Format. Eine
+Prozedur-Definition ist ein Zeichenketten-Format. Um leistungsfähig zu sein,
+werden Tcl-intern diese Zeichenketten in Strukutierter-Form gepuffert. Ein
+Beispiel: Der "list" Befehl arbeitet mit diesen internen gepufferten
+Repräsentationen. Tcl kümmert sich selbständig darum die String-Repräsentationen
+zu aktualisieren, falls dies im Skript benötigt werden sollten. Das Kopieren-
+beim-Schreiben-Design von Tcl erlaubt es Skript-Authoren mit großen Daten-
+Strukturen zu arbeiten ohne zuätzlichen Speicher-Overhead. Prozeduren werden
+automatisch byte-kompiliert außer sie verwenden dynamsiche Befehle wie zum
+Beispiel "uplevel", "upvar und "trace".
+
+Es ist eine freude in Tcl zu programmieren. Hacker-Typen werden gefallen daran
+finden, wenn sie Lisp, Forth oder Smalltalk interessant finden. Tcl wird auch
+Ingenieuren und Wissenshaftlern gefallen die nur den Job erledigen wollen,
+und zwar mit Werkzeugen die sich ihrem Willen anpassen. Bei Tcl ist jegliche
+funktionalität in Befehlen ausgeführt, selbst Dinge wie Schleifen und
+Mathematische-Funktionen die bei anderen Sprachen normalerweise Teil der Syntax
+sind. Das erlaubt Tcl in den Hintergrund von Domänen spezischen Sprachen zu
+treten die das jeweilige Projekt gerade benötigt. Die Tcl-Syntax ist sehr
+leichtgewichtig. Sie ist selbst leichtgewichtiger als die Syntax von Lisp.
+Tcl steht dir einfach nicht im Weg.
+
+
+```tcl
+#! /bin/env tclsh
+
+################################################################################
+## 1. Richtlinien
+################################################################################
+
+# Tcl ist nicht Bash oder C! Das muss gesagt werden, denn standard Shell-Quoting
+# funktioniert fast mit Tcl. Daher glauben viele sie können diese Syntax für
+# Tcl übernehmen. Am Beginn funktioniert das meist, führt aber schnell zu
+# Frustrationen wenn die Skripte komplexer werden.
+
+# Eckige-Klammern sind nur Quoting-Mechanismen, keine Code-Block-Konstruktoren
+# und auch keine Listen-Konstruktoren. In Tcl gibt es diese beiden Dinge nicht.
+# Eckige-Klammern werden verwendet um Spezial-Zeichen in Prozeduren zu escapen
+# und in Zeichenketten die als Listen formattiert sind.
+
+################################################################################
+## 2. Syntax
+################################################################################
+
+# Jede Zeile ist ein Befehl. Das erste Wort ist der Name des Befehls, jedes
+# weitere Wort ist ein Argument des Befehls. Wörter sind begrenzt durch
+# Leerzeichen. Da jedes Wort auch ein String ist, sind keine speziellen
+# auszeichnungen wie Anführungs-Zeichen, Klammern oder Backslashes nötig.
+# Selbst wenn Anführungs-Zeichen verwendet werden, denn sie sind ja keine
+# String-Konstruktoren, sondern nur Escape-Zeichen.
+
+set greeting1 Sal
+set greeting2 ut
+set greeting3 ations
+
+
+# Strichpunkte begrenzen auch Befehle
+set greeting1 Sal; set greeting2 ut; set greeting3 ations
+
+
+# Das Dollar-Zeichen zeigt eine Variablen-Substitution an.
+set greeting $greeting1$greeting2$greeting3
+
+
+# Eckige-Klammern zeigen Befehls-Substitionen an. Das Ergebnis des Befehls wird an
+# Stelle des Klammern-Ausdrucks eingefügt. Wenn man dem "set" Befehl nur den
+# Namen einer Variablen übergibt, gibt er den Wert der Variablen zurück.
+set greeting $greeting1$greeting2[set greeting3]
+
+
+# Befehls-Substitution sollte eigentlich Script-Substitution heißen, denn ein
+# komplettes Script, und nicht nur ein Befehl, kann zwischen die Eckigen-Klammern
+# geschrieben werden. Der "incr" Befehl erhöht den Wert einer Variable um 1
+# und gibt den neuen Wert der Variable zurück.
+set greeting $greeting[
+ incr i
+ incr i
+ incr i
+]
+
+
+# Der Backslash unterdrück die Bedeutung von Sonderzeichen
+set amount \$16.42
+
+
+# Der Backslash macht bestimmte Zeichen zu Sonderzeichen
+puts lots\nof\n\n\n\n\n\nnewlines
+
+# Ein Wort das in geschweiften Klammern eingeschlossen wurde ist von jeglichen
+# speziellen Interpretationen ausgeschlossen. Eine Ausnahme bilden Backslashes
+# vor geschweiften Klammern, hiermit wird die geschweifte Klammer von der Suche
+# nach der schließenden geschweiften Klammer ausgeschlossen.
+set somevar {
+ Das ist ein literales $ Zeichen, diese geschweifte Klammer \} wird nicht
+ als Ende interpretiert.
+}
+
+
+# Bei einem Wort das in doppelten Anführungszeichen steht verlieren Leerzeichen
+# ihre spezielle Bedeutung.
+set name Neo
+set greeting "Hallo, $name"
+
+
+#Variablen-Namen können irgend eine Zeichenkette sein.
+set {first name} New
+
+
+# Die Geschweifte-Klammern-Form der Variablen-Substitution kann sehr komplexe
+# Variblen-Namen handhaben.
+set greeting "Hello, ${first name}"
+
+
+# Der "set" Befehl kann immer anstatt einer Variablen-Substition verwendet
+# werden.
+set greeting "Hello, [set {first name}]"
+
+
+# Mit dem Expansions-Operator "{*}" werden Wörter innerhalb eines Wortes wieder
+# individuell als Teile des aktuellen Befehls behandelt.
+set {*}{name Neo}
+
+# Ist Äquivalent zu
+set name Neo
+
+
+# Ein Array ist eine spezielle Varible die also Kontainer für andere Variablen
+# dient.
+set person(name) Neo
+set person(gender) male
+set greeting "Hello, $person(name)"
+
+
+# Ein Namensraum enthält Befehle und Variablen
+namespace eval people {
+ namespace eval person1 {
+ variable name Neo
+ }
+}
+
+
+#Der volle Name einer Variablen beihaltet den/die umschließenden
+# Namensraum/Namensräume begrenzt durch zwei Doppelpunkte.
+set greeting "Hello $people::person1::name"
+```
+
+```tcl
+################################################################################
+## 3. Einige Notizen
+################################################################################
+
+# Jede weitere Funktion ist über Befehle implementiert. Von nun an kommt keine
+# neue Syntax hinzu. Alles weitere das es über Tcl zu lernen gibt ist das
+# Verhalten individueller Befehle und die bedeutung ihrer Argumente.
+
+
+# Um einen Interpreter zu bekommen mit dem man nichts mehr machen kann, lösche
+# einfach den globalen Namensraum. Das ist nicht sehr sinnvoll, zeigt aber die
+# Natur von Tcl.
+namespace delete ::
+
+
+# Wegen des Verhaltens der Namens-Auflösung ist es sicherer den "variable"
+# Befehl zu verwenden um in einem Namensraum einen Wert zu deklarieren oder
+# zuzuweisen. Wenn eine Variable mit dem namen "name" bereits im globalen
+# Namensraum existiert, bewirkt der "set" Befehl das der globalen Variable ein
+# Wert zugewiesen wird, anstatt eine Variable im lokalen Namensraum zu erzeugen
+namespace eval people {
+ namespace eval person1 {
+ variable name Neo
+ }
+}
+
+
+# Es kann immer der vollständige Name einer Variable verwendet werden, falls
+# gewünscht.
+set people::person1::name Neo
+
+
+
+################################################################################
+## 4. Befehle
+################################################################################
+
+# Berechnungen werde mit dem "expr" Befehl durchgeführt.
+set a 3
+set b 4
+set c [expr {$a + $b}]
+
+# Since "expr" performs variable substitution on its own, brace the expression
+# to prevent Tcl from performing variable substitution first. See
+
+# Da der "expr" Befehl eigene Variablen-Substitutionen durchführt, setze den
+# zu berechnenden Ausdruck in Eckige-Klammern. Das hindert Tcl daran Variablen-
+# Substitutionen durchzuführen. Für Details siehe:
+# "http://wiki.tcl.tk/Brace%20your%20#%20expr-essions"
+
+
+# Der "expr" Befehl versteht Variablen- und Befehls-Substitutionen
+set c [expr {$a + [set b]}]
+
+
+# Der "expr" Befehl stellt Mathematische-Funktionen zur Verfügung.
+set c [expr {pow($a,$b)}]
+
+
+# Mathematische Operatoren sind als Befehle auch im Namensraum
+# ::tcl::mathop verfügbar.
+::tcl::mathop::+ 5 3
+
+# Befehle können aus anderen Namensräumen importiert werden.
+namespace import ::tcl::mathop::+
+set result [+ 5 3]
+
+
+# Neu Befehle werden mit dem "proc" Befehl gebildet.
+proc greet name {
+ return "Hello, $name!"
+}
+
+#Es können mehrere Parameter spezifiziert werden.
+proc greet {greeting name} {
+ return "$greeting, $name!"
+}
+
+
+# Wie bereits erwähnt, geschwungene Klammern erzeugen keinen Code-Block.
+# Jeder Wert, sogar das dritte Argument für den "proc" Befehl ist eine
+# Zeichenkette. Der vorherige Befehl kann daher auch ohne
+# geschwungene Klammern geschrieben werden:
+proc greet greeting\ name return\ \"Hello,\ \$name!
+
+
+
+# Wenn der letzte Parameter der literale Wert "args" ist, sammelt dieser Wert
+# alle übrigen Argumente des Befehls ein wenn dieser aufgerufen wird.
+proc fold {cmd args} {
+ set res 0
+ foreach arg $args {
+ set res [$cmd $res $arg]
+ }
+}
+fold ::tcl::mathop::* 5 3 3 ;# -> 45
+
+
+# Bedingte Ausführung ist auch als Befehl implementiert
+if {3 > 4} {
+ puts {This will never happen}
+} elseif {4 > 4} {
+ puts {This will also never happen}
+} else {
+ puts {This will always happen}
+}
+
+
+# Auch Schleifen sind Befehle. Das erste, zweite und dritte Argument des "for"
+# Befehls wird als mathematischer Ausdruck behandelt.
+for {set i 0} {$i < 10} {incr i} {
+ set res [expr {$res + $i}]
+}
+
+
+# Das erste Argument des "while" Befehls wird auch als mathematischer Ausdruck
+# behandelt.
+set i 0
+while {$i < 10} {
+ incr i 2
+}
+
+
+# Eine Liste ist eine speziell formatierte Zeichenkette. Im einfachsten Fall
+# genügen Leerzeichen als Trennzeichen zwischen den einzelnen Werten.
+set amounts 10\ 33\ 18
+set amount [lindex $amounts 1]
+
+
+# Geschwungene Klammern und Backslashes können verwendet werden um komplexe
+# Werte in einer Liste zu formatieren. Eine Liste sieht aus wie ein Skript,
+# allerdings verlieren verlieren Zeilenumbrüche und Doppelüunkte ihre
+# besondere Bedeutung. Diese Funktionalität macht Tcl homoikonisch. Die
+# folgende Liste enhtält drei Elemente.
+set values {
+
+ one\ two
+
+ {three four}
+
+ five\{six
+
+}
+
+
+# Da Listen auch Zeichenketten sind, kann man Zeichenketten-Operationen auf
+# ihnen anwenden. Allerdings mit dem Risiko die Formatierung der Liste zu
+# beschädigen.
+set values {one two three four}
+set values [string map {two \{} $values] ;# $values is no-longer a \
+ properly-formatted listwell-formed list
+
+
+# Der sicherste Weg korrekt formatierte Liste zu erzeugen, ist den "list"
+# Befehl zu verwenden.
+set values [list one \{ three four]
+lappend values { } ;# Ein Leerzeichen als Element der Liste hinzufügen
+
+
+# Mit "eval" können Werte als Skripts evaluiert weden.
+eval {
+ set name Neo
+ set greeting "Hello, $name"
+}
+
+
+# Eine Liste kann immer an "eval" übergeben werden, solange die Liste einen
+# einzigen Befehl entält.
+eval {set name Neo}
+eval [list set greeting "Hello, $name"]
+
+
+# Daher: Wenn "eval" verwendet wird, verwende [list] um den gewünschten Befehl
+# aufzubauen.
+set command {set name}
+lappend command {Archibald Sorbisol}
+eval $command
+
+
+# Es ist ein häufiger Fehler die Listen funktionen beim Aufbauen von Listen
+# nicht zu verwenden.
+set command {set name}
+append command { Archibald Sorbisol}
+eval $command ;# Hier passiert eine Fehler, denn der "set" Befehl hat nun zu \
+ viele Argumente {set name Archibald Sorbisol}
+
+
+# Dieser Fehler kann auch leicht beim "subst" Befehl passieren.
+set replacement {Archibald Sorbisol}
+set command {set name $replacement}
+set command [subst $command]
+eval $command ;# The same error as before: too many arguments to "set" in \
+ {set name Archibald Sorbisol}
+
+
+# Die korrekte Vorgangsweise ist es den substituierten Wert mit dem "list"
+# Befehl zu formatieren.
+set replacement [list {Archibald Sorbisol}]
+set command {set name $replacement}
+set command [subst $command]
+eval $command
+
+
+# Der "list" Befehl wird sehr häufig verwendet um Werte zu formatieren die
+# in Tcl Skript Vorlagen substituiert werden. Es gibt dazu viele Beispiele,
+# siehe unterhalb.
+
+
+# Der "apply" Befehl evaluiert eine Zeichenkette als Befehl.
+set cmd {{greeting name} {
+ return "$greeting, $name!"
+}}
+apply $cmd Whaddup Neo
+
+
+# Der "uplevel" Befehl evaluiert ein Skript in einem höher liegenden
+Gültigkeitsbereich.
+proc greet {} {
+ uplevel {puts "$greeting, $name"}
+}
+
+proc set_double {varname value} {
+ if {[string is double $value]} {
+ uplevel [list variable $varname $value]
+ } else {
+ error [list {not a double} $value]
+ }
+}
+
+
+# Der "upvar" Befehl verknüpft eine Variable im aktuellen Gültigkeitsbereich
+# mit einer Variable in einem höher liegenden Gültigkeitsbereich.
+proc set_double {varname value} {
+ if {[string is double $value]} {
+ upvar 1 $varname var
+ set var $value
+ } else {
+ error [list {not a double} $value]
+ }
+}
+
+
+# Werde den eingebauten "while" Befehl los.
+rename ::while {}
+
+
+# Definieren einen neuen "while" Befehl mit hilfe des "proc" Befehls.
+# Ausführlichere Fehler-Behandlung wird dem Leser als Übung überlassen.
+proc while {condition script} {
+ if {[uplevel 1 [list expr $condition]]} {
+ uplevel 1 $script
+ tailcall [namespace which while] $condition $script
+ }
+}
+
+
+# Der "coroutine" Befehl erzeugt einen separaten Call-Stack, zusammen mit einem
+# Befehl um diesem Call-Stack zu verwenden. Der "yield" Befehl unterbricht
+# die Ausführung des aktuellen Call-Stacks.
+proc countdown {} {
+ #send something back to the initial "coroutine" command
+ yield
+
+ set count 3
+ while {$count > 1} {
+ yield [incr count -1]
+ }
+ return 0
+}
+coroutine countdown1 countdown
+coroutine countdown2 countdown
+puts [countdown 1] ;# -> 2
+puts [countdown 2] ;# -> 2
+puts [countdown 1] ;# -> 1
+puts [countdown 1] ;# -> 0
+puts [coundown 1] ;# -> invalid command name "countdown1"
+puts [countdown 2] ;# -> 1
+
+
+```
+
+## Referenzen
+
+[Official Tcl Documentation](http://www.tcl.tk/man/tcl/)
+
+[Tcl Wiki](http://wiki.tcl.tk)
+
+[Tcl Subreddit](http://www.reddit.com/r/Tcl)